Welches ist die richtige Leinwand?

Diese Frage kann man nicht mit einem Richtig oder Falsch beantworten! Es kommt immer auf die Situation, den Montageort und den Lichteinfall an. Daher sollte die Auswahl des Leinwandstoffes je nach Einsatzort ausgewählt werden.

Generell unterscheiden wir zwischen Gain-Leinwänden und mattweißen Leinwänden. Der Unterschied liegt in der Reflexion des auftreffenden Lichtes. Die mattweißen Leinwände eignen sich hauptsächlich für sehr dunkle Räume ohne Tageslicht oder andere Lichtquellen. Die matte Oberfläche dieser Leinwände sind so beschaffen, dass diese das Beamerbild 1:1 wiedergeben, jedoch auch die Umgebungsbeleuchtung wie Deckenlampen oder Fensterlicht reflektieren. Dies stört wiederrum bei der Betrachtung des Bildes.

Gain-Leinwände sind weniger empfindlich und deshalb eine klare Empfehlung für Räume mit Tageslicht oder Deckenbeleuchtung (Konferenzräume, Klassenzimmer, Hörsäle). Diese Eigenschaft hat natürlich seinen Preis, aber Qualität zahlt sich am Ende aus! Ein schöner Nebeneffekt einer hochwertigen Leinwand ist die Möglichkeit der Reinigung. Ihre Oberflächen sind versiegelt und daher unanfälliger für Verunreinigungen.

Was bedeutet der Gain-Faktor bzw. Leuchtdichtefaktor?

Der Gain-Faktor einer Beamer Leinwand ist eine Größe, die das Abstrahlverhalten einer Leinwand kennzeichnet. Er bezeichnet die Leuchtdichte der Projektionsfläche. Gibt also an wie viel Licht in den Raum unter einem bestimmten Winkel reflektiert wird. Bei einem Wert von 1,0 wird genauso viel Licht zurückgestrahlt wie auf die Fläche projiziert wird, bei 1,5 wird das 1,5-fache reflektiert.

Als Faustregel gilt: Eine mit herkömmlicher weißer Wandfarbe gestrichene Wand hat ca. einen Gain-Faktor von 1,0.

Neben dem Gain-Faktor spielt eine weitere Maßangabe eine wichtige Rolle: Der Ab- bzw. Anstrahlwinkel. Bedeutet, die Richtung aus der die Lichtstrahlen auf die Leinwand treffen bzw. wieder abgegeben werden. Treffen die Lichtstrahlen direkt in einem Winkel von 0 Grad auf eine Leinwand – also steht der Projektor genau mittig gegenüber – so sind Werte von 1,0 – 1,5 realistisch. Natürlich muss sich der Betrachter ebenfalls in diesem Winkel vor der Leinwand befinden. Verändert sich der Winkel indem der Betrachter schräg auf die Leinwand schaut, verringert sich der Gainwert z.B. auf 0,25 und es wird weniger Licht in diesem Betrachtungswinkel zurückgeworfen.

Gain-Leinwände erhöhen die Lichtausbeute des Bildes, indem sie das projizierte Bild wie ein Parabolspiegel bündeln. Dies hat den Vorteil, dass schräg einfallendes Licht, wie z.B. durch eine Deckenlampe, gefiltert und weniger zum Betrachter transportiert wird. Dadurch verbessert sich der Kontrast des Bildes und die Qualität steigt. Je höher der Gain-Faktor ist, desto mehr werden störende Lichtquellen reflektiert. Wo man früher wegen der lichtschwachen Projektoren hohe Gainwerte bei Leinwänden einsetzte, bewegen sich die heutigen Werte um 1,0 – 1,2.

Um eine Leinwand, passend auf die vor Ort befindlichen Umstände, zu finden, benötigt man also verschiedene Informationen:

  • Umgebungslicht
  • Größe
  • Betrachtungswinkel
  • ein Messprotokoll der Leinwand und dessen Gain-Faktor
  • Helligkeit des Projektors (Lumen)

Welche Leinwandgröße ist die Richtige?

Um diese Frage zu beantworten muss man die Gegebenheiten vor Ort betrachten. Die Leinwandgröße hängt vor allem vom Abstand zwischen der Leinwand und den Zuschauern ab. Dazu kursieren diverse Formeln im Internet. Wir jedoch haben mit folgenden Werten sehr gute Erfahrungen gemacht.

Leinwandbreite:

Abstand letzter Betrachter / Faktor 3 = Bildbreite der Leinwand

Bei hauptsächlich sehr kleinen Darstellungen, wie z.B. Excel, nutzen wir den Faktor 2,5.

Beispiel: Der letzte Betrachter sitzt 9 m von der Leinwand entfernt, dann sollte die Leinwandbreite 3 m betragen.

9 m Abstand letzter Betrachter / 3 Faktor = 3 m Leinwandbreite

Entfernung der Leinwand zur ersten Sitzreihe:

Die Leinwandhöhe x Faktor 1,5 = Position des ersten Betrachters.

Bei unserem Beispiel mit der 3 m breiten Leinwand und einem Seitenverhältnis von 16:9, welches dann eine Leinwandhöhe von 1,69 m ergibt, sollte der erste Betrachter einen Abstand von ca. 2,50 m zur Leinwand haben.

1,69 m Leinwandhöhe x 1,5 Faktor = ca. 2,50 m Abstand erster Betrachter

Optimale Höhe der Leinwand

Die optimale Montagehöhe der Leinwand berechnen wir mit dem Abstand des letzten Betrachters geteilt durch den Faktor 6.

9 m Abstand letzter Betrachter / 6 Faktor = 1,5 m Unterkante der Leinwand

 

Hier gilt zu beachten, dass wir eine Mindesthöhe von ca. 1,25 m nicht unterschreiten.

Zusätzlich spielt die Auflösung eine wichtige Rolle: Je kleiner die Auflösung des Projektors ist, umso kleiner sollte auch die Leinwand gewählt werden, damit die einzelnen Pixel nicht mehr sichtbar sind.

Welches Seitenverhältnis wird benötigt?

Das hängt natürlich von Ihrer benutzten Auflösung ab.

Wichtig ist, dass das Bildformat der Leinwand nach Möglichkeit dem Projektionsformat vom Projektor entspricht. Natürlich kann die Leinwand auch ein anderes Format als der Projektor haben, aber dies ist nicht zu empfehlen, da ansonsten die Bildränder nicht mit den Rändern der Leinwand übereinstimmen und die Qualität des Bildes darunter leidet.

Seitenverhältnis vs. Auflösung

  • 1:1 Overhead Projektoren
  • 4:3 ältere Projektoren mit SVGA-, XGA-, oder SXGA-Auflösung
  • 16:9 Heimkinoprojektoren mit HD-Ready oder Full HD-Auflösung
  • 16:10 Business Projektoren mit WXGA- oder WUXGA-Auflösung
  • 21:9 High End Kinoprojektoren

Falls Sie sich nicht sicher sind, welche Leinwand für Ihr Projekt die Richtige ist, nehmen Sie Kontakt zu uns auf und nutzen einfach unser Kontaktformular. Wir beraten Sie gerne.